Alles in Maßen - hilft uns das wirklich weiter?
Wenn es um Ernährung geht, dann hört man wirklich oft den Ratschlag, dass man gut damit fährt, alles in Maßen zu genießen. Egal, ob es um Rotwein, Kaffee, Fisch oder Industriezucker geht, heißt es oft: "In Maßen ist das total in Ordnung". Heutzutage ist es groß in Mode, etwas moderat zu tun: Man treibt moderat Sport, man trinkt moderat Alkohol, man isst moderat Fleisch und fühlt sich richtig gut bei allem. Es hört sich doch auch vernünftig an. Es klingt so ausgewogen. In meiner Praxis erfrage ich tagtäglich die Nahrungsgewohnheiten meiner Klienten und Patienten und höre immer wieder von der "gesunden ausgewogenen Ernährung".
Ich habe hier ein Zitat von Anthony William aus dem Buch "Heile dich selbst" zu diesem Thema:
"Jeder Mensch hat seine ganz eigene gute oder schlechte Beziehung zum Essen. Man isst das, was man für gesund hält, aber es wird nicht gesehen, dass »alles in Maßen«, der Rat, mit dem alle aufgewachsen sind, zu viel Freiraum für problematische Nahrungsmittel lässt und die wirklich nahrhaften Lebensmittel dadurch ins Hintertreffen geraten."
Zu viel Freiraum für problematische Nahrungsmittel schreibt Anthony. Es gibt aus seiner Sicht eben Nahrungsmittel, die wir am besten gar nicht verzehren sollten, weil sie Viren und Bakterien in unserem Körper ernähren. Und diese Viren und Bakterien sind die Ursache vieler Krankheiten. Wenn wir uns doch für den Verzehr entscheiden, dann ist es unsere Entscheidung, doch wir sollten um die möglichen Konsequenzen wissen. Und bei einigen Nahrungsmitteln ist es einfach so, dass sie auch in Maßen nicht gut für den Körper sind. Vielleicht kennst du dich in der Medical-Medium-Ernährung schon ein bisschen aus, dann wirst du wissen, dass vor allem diese drei Nahrungsmittel dazu zählen:
- Eier
- Milchprodukte
- Gluten
Dann schreibt Anthony weiter, dass wirklich nahrhafte Lebensmittel dadurch ins Hintertreffen geraten. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir dann zu wenig Heilendes zu uns nehmen - wir essen also zu wenig Obst, Kartoffeln, Süßkartoffeln und grünes Blattgemüse.
Außerdem sagt Anthony immer wieder, dass das, was wir mit der Nahrung aufnehmen, meist nicht vollständig wieder aus unserem Körper ausgeschieden wird. Vieles summiert sich in unserem Körper geradezu auf und wird dann später (ab einer bestimmten Menge) zum Problem. Gerade kleine Stoffe, die in Fertigprodukten enthalten sind, können zum Problem für unser Gehirn und unser Nervensystem werden. Dazu zählen beispielsweise Aromastoffe, ganz egal, ob es sich um künstliche oder natürliche Aromen handelt. unter Umständen zeigen sich die Probleme daraus erst Jahrzehnte später, wenn sich genug angesammelt hat.
Fette in Maßen
Und kommen wir mal wieder zum Thema Fette: Viele Menschen nehmen heute zu viel Eiweiß und zu viel Fett zu sich - allerdings nicht aus deren Sicht. Diese Menschen sind überzeugt davon, dass sie in Maßen Fett konsumieren. Das ist nämlich ein weiteres Problem: Wieviel ist eigentlich "in Maßen"? Was der eine als maßvoll ansieht, das ist für den anderen vielleicht schon zu viel. Beim Fett ist es so, dass die Gesamtmenge an Fett täglich eine kleine Handvoll Nüsse laut Anthony nicht überschreiten sollte, damit die Leber noch damit fertig wird.
Im Darm sammeln sich im Laufe unseres Lebens Fette an, die dort ranzig werden. Weil unsere Gallensäure oft zu schwach ist, können Fette nicht immer vollständig verdaut werden. Bei Eiweißen ist es ähnlich: unsere Magensäure ist vielfach zu schwach, um Eiweiße gut zu verdauen, was dazu führt, dass diese im Darm verrotten. Und wir wundern uns dann über übel riechende Blähungen und Ausscheidungen...
Es hängt natürlich immer davon ab, wie krank jemand ist und wie viele Symptome jemand hat. Viele Menschen vertragen es durchaus, moderat "zu sündigen", andererseits gibt es sehr kranke Menschen, bei denen dies nicht möglich ist. Ich plädiere in meinen Beratungen immer wieder dafür, dass unsere Ernährung Freude machen sollte und dass wir uns nicht zu sehr den Genuss versagen sollten, auf der anderen Seite ist es aber durchaus eine gute Idee, die Geschmacksknospen ein wenig umzugewöhnen, damit wir Freude an einer natürlichen Ernährung bekommen.
Kann man sich mal etwas gönnen?
Moderat bedeutet für viele Menschen, sich mal was zu "gönnen", mal eine Ausnahme zu machen, aber halt in Maßen :-) und nicht ständig... In der Medical-Medium-Ernährung kann das zum Beispiel mal ein glutenhaltiges Brötchen sein - ab und an, so einmal im Monat?... Der Genuss eines Brötchens dauert wenige Minuten, das Echo hallt allerdings lange nach, denn der Abbau des Glutens benötigt mindestens 10 Tage, in denen die Viren in unserem Körper davon gut mit Nahrung versorgt sind. Und das ist okay für viele Menschen, aber für andere, die gesundheitlich sehr betroffen sind und sich von chronischen Symptomen befreien wollen, kann diese moderate Ernährung, also so eine "Brötchensünde" von Zeit zu Zeit bedeuten, dass sie sich einfach nicht von ihren einschränkenden Symptomen befreien können.
Wie handhabe ich das persönlich? Bei mir ist es so, dass ich versuche, gar keine Ausnahmen zu machen, was die ungeeigneten Nahrungsmittel angeht. Manchmal ist es in der Vergangenheit allerdings schon vorgekommen, dass ich auswärts gegessen habe und erst hinterher erfahren habe, dass doch etwas enthalten war, was ich normalerweise nicht gegessen hätte.
Bei uns zu Hause kochen wir absolut konform, wir essen allerdings weder komplett roh noch salzfrei und auch nicht fettfrei. Manchmal sind fettfreie Tage dabei und manchmal auch Tage, an denen es nur Rohkost gibt, aber ich habe auch große Freude daran, wenn es mal ein Ratatouille gibt, welches gesalzen ist oder wenn es ab und zu gebackene Kartoffeln mit einem Cashew-Aioli-Dip gibt.
Falls du diesen Dip nicht kennst, solltest du ihn unbedingt mal ausprobieren (natürlich nicht jeden Tag) - hier kommt das Rezept. Für 2 Portionen:
- 1 Tasse Cashewkerne
- 1-2 Knoblauchzehen
- Saft von 1 Zitrone
- ½ - 1 Tasse Wasser
- 1 Dattel
- 1 Prise Meersalz
- Kräuter nach Geschmack
Alle Zutaten im Hochleistungsmixer zu einem cremigen Dip verrühren, wobei das Wasser nach und nach hinzugegeben werden sollte, damit du mit der Menge die Konsistenz beeinflussen kannst. Solltest du keinen Hochleistungsmixer haben, weiche die Cashewkerne vorher einige Stunden in Wasser ein.
Fazit
Wenn es um ungeeignete Nahrungsmittel, die NoFoods geht - also solche, die Viren füttern, ist die Regel "in Maßen" nicht angebracht. Diese sollten wir am besten komplett meiden, wenn wir gesund werden wollen.
Wenn es um andere Nahrungsmittel wie beispielsweise Fette geht, dann ist die Regel "in Maßen" sehr sinnvoll! Und je nachdem wie deine Leber davor ist, schließt das auch Salz oder Alkohol ein. Auch das sollten wir nur in Maßen konsumieren und wenn du sehr einschränkende Symptome hast, kann es auch sinnvoll sein, ganz darauf zu verzichten.